Autor: fullspectrum

21 Nov 2020
Post Servant leadership

Servant leadership

Seit Jahren beschäftige ich mich mit dem methodischen Zugang zu Leadership und Coaching.  Sie tun es unbewusst sicher auch. Und spüren in all unseren Reflexionen über die Führung von Mitarbeitern und virtueller Sparringpartner im Testen neuer Situationen die Zeitenwende.

Zeitenwende. Das klingt fast spirituell. Tatsächlich geht es uns, Ihnen als Führungskraft und mir als Coach und Berater, weniger um materielle Transformationen als um den „uplift“ des Mindsets hin zu Fokus, Konzentration und Gestaltungskraft.

Zeitenwende. Ganz pragmatisch haben wir erkannt und langsam auch akzeptiert, dass wir nach neun Monaten in Zeiten von Corona am Anfang von Neuem stehen. Das Neue, das unseren Alltag erfasst, verlangt auch ein Führungsverständnis, das zwar sich in den vergangenen Jahren theoretisch anbahnte, jetzt aber zur täglich notwendigen Aufgabe wird.

Viele neumodischen Methodenbezeichnungen aus dem „agile leadership“ wie zum Beispiel Design Thinking, Scrum, Kanban, die noch aus traditionellen Entwicklungen der Hypnotherapeuten oder Qualitätsmanager und Organisationsentwickler stammen, haben Begrifflichkeiten wie „agile coach“, facilitator, connector und zuletzt auch „servant leader“ angeboten – wenn auch auf definierte Aufgaben begrenzt. Die Zeiten ändern sich und Beschränkungen verschwinden.

Upgrade. Es mutet daher fast wie ein downgrading von Führungsaufgabe an, wenn dieselben Begriffe nun auf Menschen angewendet werden, die ihre Wirksamkeit bisher aus Organisationsbezogener Hierarchie und festgeschriebenen Prozessen ableiteten.

Und nein, ganz im Gegenteil. Menschen durch diese unruhigen Zeiten von COVID19 zu führen, ist die nobelste Aufgabe auf jeder Führungsebene. Es bedeutet, dem ganzen Großen zu dienen, Menschen aus der kleinen Rückzugsbox, in die wir uns in Krisenzeiten gerne flüchten, heraus zu führen und Mut und Perspektive zu geben für die neue Zeit.

Ja, es wird herausfordernd.
Ja, es ist ungemütlich.
Und es ist spannend, knisternd und für den Augenblick angemessen. Altes und Neues, Materie und Virtualität verschwimmen – virtual reality.

 

Mut. Geschichte kann nicht zurückgedreht werden. Wissen und Erfahrung werden ebenso gebraucht wir die Fähigkeit, sich von lieb gewonnenen Ritualen und vertrauten Kontrollmechanismen zu trennen. Das macht unrund und für manche schwer zu akzeptieren. Widerstand, Wehmut und Sorge gehören zur Transformation und sind Voraussetzung, sich danach mit Neuem anzufreunden.

Nutzen wir diese „unfreezing phase“ dazu, kreativ Neues zu denken und zu experimentieren.
Jetzt spielen Sie Ihr Können als „servant leader“ aus:

Geben Sie Sicherheit durch Strukturen, einen Rahmen, in dem Wachstum und kreative Entwicklung stattfinden dürfen und können. Prüfen Sie die „Räume“ die Lösungen erlauben.
Geben Sie Wertschätzung für die Beiträge Einzelner, fördern Sie neue Perspektiven und Teammitglieder.

Unterstützen und begleiten Sie jene, denen noch der Mut fehlt, sich mit Ideen zu melden oder die technischen Möglichkeiten, sich adäquat einzubringen.

Fordern Sie neue Kommunikationswege, analog, digital oder hybride. Was ist „real“, was Simulation, was Träumerei, was…

 

Die Eigenschaften und Haltungen sind „simply but not easy“ und kurz zusammengefasst

  • Kraft
  • Enthusiasmus
  • Liebe
  • Flexibilität
  • Orientierung nach langfristigen Ergebnissen
  • Emotionale Intelligenz
  • Systemische Intelligenz
  • Spirituelle, bewusste, reflektierte Intelligenz

Gestehen Sie sich selbst ein, ein Lernender zu sein. Assoziieren Sie mit Ihren Kollegen, mit Ihrem Team hin auf ein erstrebenswertes Ergebnis. Kooperation und der Einsatz aller unsere Sinne sind gefragt.

Seien Sie nachsichtig. Mit den anderen und mit sich selbst.
Seien Sie fordernd. Mit den anderen und gegenüber sich selbst.
Seien Sie reflektiert. Beobachten Sie sich beim Lernen und Führen im neuen Kontext.

Spielerisch. Unterstützend. Optimistisch. Kraftvoll. Sie sind das Role Model, an dem sich Ihre, unsere Gesprächspartner orientieren. Damit erhält Führen eine andere, soziale, fürsorgliche Eigenschaft – für eine andere und dennoch verheißungsvolle Zukunft.

Erinnern Sie sich: wir, das Team der Toccaverde begleitet Sie durch die neuen Herausforderungen. Sicher und kompetent. Rufen Sie an oder schreiben Sie uns.

19 Nov 2020
Post Halt! Sind wir offen für die Zukunft?

Halt! Sind wir offen für die Zukunft?

Der Einfluss der vergangenen Monate: raus aus allfälligen Komfortzonen und rein in die Realität der Veränderung, in die Klarheit der Notwendigkeit.

Das heißt: auch Theorien der Vergangenheit über Intentionen von Menschen und Organisationen in Bezug auf Beharrung und Rückkehr in den gewohnten Zustand im Komfort erweisen sich augenblicklich als obsolet.

Statt dessen:

  • Werteorientierung über Gewinnmaximierung
  • Mehrwert statt ungebremstem Wachstum
  • Chancen und Möglichkeiten statt Herausforderrungen
  • Vernetzung über ein klare und überzeugende Alleinstellung
  • Agile Kompetenzen über funktionalem Management.

Und nicht zuletzt mit der Überzeugung, dass Wertschätzung und Teilen von Verantwortung den Weg in die Zukunft weisen – vielleicht nicht mehr „schneller, größer, weiter“ sondern mit einem Gespür dafür, was für das System angemessen und verantwortungsvoll ist.

Führen heißt nun Brücken zu bauen, heißt sich gegenüber Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu positionieren, Perspektiven zu wechseln, die Paramenter zu hinterfragen und vor allem: zu kommunizieren.

Führungskräfte mit Erfahrung aus interkulturellen Systemen könnten einen kleinen Startvorteil gegenüber jenen haben, , die sich vermeintlich sicher in vormals klaren Strukturen aufhielten.

Führen erschließt sich nicht länger im „Anweisen“, im „Unterweisen“, sondern in der Fähigkeit, sich verständlich zu machen und für Klarheit in neuen Kollaborationen zu sorgen.

Was es dazu braucht?

Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge. Die eigene mentale Gesundheit und Fähigkeit, sich den Anforderungen zu adaptieren, sind Voraussetzung für Führen in permanenter Veränderung. Und die Bereitschaft, Ihre angemessen beste Leistung zu erbringen.

Ein positives Mindset: Möglichkeiten statt Herausforderungen zu sehen bedeutet auch, selbst in unwägbaren Situationen die strategische Voraussicht zu bewahren und unterschiedliche Zukünfte und gegenwärtige Realitäten in Einklang zu bringen, also positive, adaptive nächste Schritte zu setzen.

Eine Vision: Diese zu entwickeln und weiterzutreiben, andere dafür zu begeistern und einzubeziehen, ist zugegeben anstrengend und dennoch notwendig, um Führen zu können. Der „Purpose“ als Sinn des immateriellen und materiellen Einsatzes schafft die Motivation für den täglichen Einsatz (Vergleiche: Viktor Frankl)

Werte und gesellschaftliches Engagement: Die letzten Monate haben nachdrücklich (und wissenschaftlich) bewiesen, dass Vertrauen und Hoffnung, Integrität und Resultate – also alles, was unserem Dasein Bedeutung und Sinn gibt -, als wertvoll wahrgenommen werden und Menschen, die diese zu vermitteln imstande sind, als Führungskräfte erkannt werden.

Für den Kunden mitdenken. Lernen wir mehr denn je, uns an den Stakeholdern, den Bedarfen der Kunden zu orientieren. Kunden möchten, dass wir auf ihrem Weg in eine positive Zukunft an Bord sind und uns an ihren Prioritäten, ihren Bedürfnissen, ihren Lösungen und damit ihren Feierlichkeiten beteiligen. Unsere Kunden und Partner sind es, die wir mit unseren Haltungen, Leistungen und Angeboten mitnehmen wollen in eine positive Zukunft.

Transformationsgeist. Notwendige Entwicklungen voraus zu sehen und mit der Veränderungsenergie zu gehen ist jene Kraft, die verhindert, dass wir von externen Kräften überrollt werden.

Womit wir am Beginn angelangt sind: wehren wir uns nicht gegen die Veränderungen, sondern nutzen wir deren Energie mit emotionaler Intelligenz.  Nutzen wir Reflexion und Kommunikation über mögliche, vielfältige Zukünfte, sorgen wir gemeinsam für ein gesundes System und die gemeinsame Ausrichtung darauf, das Wertvolle mitzunehmen. Also ein respektvolles „Beides“, ein Abwägen von sowohl als auch in Zeit und Raum.

Seien wir mutig. Jetzt. Wir sind übrigens weiter für Sie da – im hybriden Modell, je nach Bedarf und Möglichkeit. Rufen Sie an, schreiben Sie uns. Das Team der toccaverde freut sich auf Sie!

Alles Gute – bleiben Sie gesund, umsichtig und mutig!

Barbara & Michel

19 Nov 2020
Post Do you feel working the same way as before Corona? - Toccaverde | your development in business

Wie kreativ sind Ihre Gespräche in „noch-immer-Corona“?

Geht es Ihnen auch so? Sie sitzen täglich in remote-Meetings, auch wenn es langsam mehr Präsenz-Gespräche gibt. Große Unternehmen wie Siemens denken bereits darüber nach, eine praktikable Abfolge von Präsenz- und Home Work für ein weltweites „Rollout“ zu designen.

Erste Tutorials für Remote Work entstehen. Bildpräsenz, Kamerablick und reduzierte Gestik sind schnell erlernt.

Was bringt das?

Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass das „Old school learning“, gleich ob in Präsenz oder Web, nur 10% zur lebenslangen Entwicklung der Mitarbeiter beiträgt. 70% lernen wir „by doing“ und 20% im „Copy and paste-Modus“.

Wie aber gestalten wir die neuen Inhalte?

Wie zeigen wir Emotionen über die Teachings aus Seminaren zur „Emotionalen Intelligenz“ hinaus?

Welche Sprachformeln bedingt die Transformation der „neuen Zusammenarbeit“?

Ist Kreativität möglich in der derzeitigen Form von Remote Work?

Welche Entwicklungen werden in der Semantik erforderlich?

Eine Frage führt zur nächsten.

Tatsächliche Erkenntnisse werden wir erst in einigen Monaten, wenn nicht Jahren erlangen. Zu spät, um im Status zu verharren.

Wie gestalte ich kreative, innovative Arbeit im gewohnten Zustand von räumlicher Distanz, scharf strukturierten Redeprozessen, schulähnlichen Abfragemodi und obrigkeitsgewohnte Schweige-Komfortzone?

Multikulturelle Coaches wie wir in der Toccaverde sind seit Jahren „distance calls“ gewohnt und auf mehr als Worte angewiesen, um empathisch auf unsere Gesprächspartner einzugehen. Unsere Erfahrung: ohne präsenzgeschärfte Empathie und dem Abstützen unserer Annahmen auf mehr als einen, vielleicht sogar ausschließlich auditiven Input braucht es einiger zusätzlicher, vielleicht noch ungewohnter Kompetenzen.

Meine persönliche Erfahrung:

Neuerdings begleite ich auch als Zuhörer Remote Meetings und erlebe spannende Situationen. Moderatoren und Sprecher im strikten Kontrollmodus, hoch beherrschten, konzentrierten, emotionsarmen, melodiebefreiten Stimmen. Manchmal mit begrenzten Redezeiten, vereinbarten Agenden, die ausschließlich dem Abarbeiten von Maßnahmen und Vorgaben dienen.

Das mag für den Zweck auch passen. Jedenfalls ist es effizienter als jene remote Meetings, in denen sich die Mehrzahl der Teilnehmer von Bild und Ton verabschiedet und zum gelangweilten Konsumenten degeneriert.

  1. Kreative Gespräche und Meetings brauchen mehr:
    sie brauchen Stimme mit Stimmung, Bild mit Emotionen, Raum und Zeit, das miteinander Lachen, einander kennenzulernen und die Akzeptanz unterschiedlicher Wahrnehmung.
  2. Stimme mit Stimmung: geben sie die Kontrolle auf – es ist einfach: sie haben sie nie gehabt.
    Der Systemtheoretiker Niklas Luhman und der „radikale Konstruktivist“ Paul Watzlawik haben wissenschaftlich belegt, dass die Botschaft des Senders nicht gleich der Information für den Empfänger ist. Worte alleine genügen nie, unbewusst nehmen wir die Farbe der Stimme, die Betonung wahr und übersetzen diese – angereichert mit Übereinstimmung oder Nichtüber-einstimmung von Mimik, Gestik, eigenen Werten, Vorwissen und vielem anderen mehr in unsere eigene „Wirklichkeit“. Was hilft? Reden Sie miteinander statt übereinander. Finden Sie zueinander. Zeigen Sie Emotionen – verbal und nonverbal.
  3. Ersetzen Sie bestimmte Worte.
    Dazu werde ich sicher noch ausführlicher schreiben und sprechen. Wesentliches, wie das Vermeiden von „Nein“ und „aber“ kennen Sie sicher bereits (was nicht gleichzusetzen ist mit dem modischen „aber ja!!“ mancher Sprechschulen.
    Die Herausforderung, angemessen zu konnotieren, ist der Qualität der Zeit geschuldet: In Zeiten der Veränderungen ist Achtsamkeit in der Wortwahl angesagt. Wir lernen, dass wir nicht alles kontrollieren, nicht mehr im Wettbewerb mit anderen stehen. Kein „weiter, höher, schneller“ mehr, sondern ein agiles, sinnstiftendes, gemeinsames Ansteuern möglicher Zukünfte ist angesagt. Worte wie „Herausforderungen“ lösen unzeitgemäße, wettbewerbsähnliche Reflexe aus. Der Ansatz der Zusammenarbeit verlangt stattdessen nach Möglichkeiten. Sprechen Sie davon und lassen Sie sich von der Wirkung kreativer Kooperationen überraschen! Sorgen und Überlegungen verschwinden nicht von jetzt auf gleich – der semantische achtsame Umgang mit Worten und Sätzen erlaubt jedoch hilfreiche Perspektiven und Zugänge.
  4. Verwenden Sie einen offenen Wortduktus und neue Ausdrucksebenen.
    Laden Sie Ihre Gesprächspartner ein, „offene“ Fragen zu stellen und andere um Unterstützung zu bitten. Gehen Sie auf Stimmungen ein und sprechen Sie diese an.
    Fragen Sie immer wieder selbst nach. Lassen Sie viel Raum zum Nachdenken, induzieren Sie einen freundlichen Ebenen- und Perspektivenwechsel. Wertschätzen und vertrauen Sie auf die Kraft der kleinen Schritte.

Mehr davon erzählen wir euch in unserem nächsten Blog – oder Podcast. Ich freue mich auf inspirierende Fragen und Anfragen zu kreativen Workshops in Distanz oder Präsenz.

Barbara & Michel

19 Nov 2020
Post-Corona oder noch mittendrin?

Post-Corona oder noch mittendrin?

Worüber denken und was gestalten?

Zugegeben: mir fehlt die ungeteilte Aufmerksamkeit, der Fokus, den die Quarantäne – und nicht nur das Homeoffice – uns erlaubte. Was für viele Anstrengung bedeutete, die neue digitale Kommunikation, die Konzentration auf den Gesprächspartner am Bildschirm, die Disziplin der Gesprächsführung, die Ruhe des Gedanken-entwickeln-lassen: all das ist reduziert und der Fokus „zerstreut“.

Stattdessen: Erwartbare und unerwartete (teils) emotionale Ausbrüche von Menschen, denen ich solches nie zugeschrieben hätte: Kampfansagen für den Erhalt von imaginären Freiräumen, Übertreten von Roten Linien und Kontrollansprüche als letzte Bastion und Demonstration vermeintlicher Macht. Die Rückkehr zur Normalität ist ungleich anspruchsvoller als der Rückzug ins „moderne Biedermeier“ – zumindest für die Privilegierten, die sich zurückziehen konnten.

Was für eine spannende Erfahrung, auch für mich, mich mit reflektiertem Gehörten in Beziehung zu setzen, meinen Hausverstand zu behalten und dann die wesentlichen Erkenntnisse aus zu sortieren.

 Zwei Erkenntnisse und nach sich ziehende Fragen begleiten mit seit einem digitalen Treffen mit Kollegen:

  • Wie reflektierten und wertschätzenden Widerstand gegen Beharrungsvermögen und Bewahrern leisten? Wie gleichzeitig Zukünfte entwickeln, die das wunderbare Wissen und Fähigkeiten der Vergangenheit integrieren? Wir wissen heute die Leistungen der Vorfahren, sei es in Architektur, Musik, Literatur zu schätzen und zu nutzen, eben und gerade weil wir uns selbst weiter entwickelten. Und eben auch in einem neuen Gewand!
  • Wie Zukunftsmodelle denken, auf Möglichkeiten fokussieren: „Energy flows where attention goes“. Wie schaffen wir die ambigue Herausforderung, die uns anvertrauten Menschen hin zu selbstständigem Denken und Handeln und dem Handhaben und Akzeptieren von multilevel Rahmenbedingungen zu führen?

Meine Vermutung aus vielen Gesprächen und Reflexionen der Vergangenheit:

  • Ein „Kampf“ um den Erhalt von Strukturen und alten Machtverhältnissen (zB zwischen Lehrenden und Lernenden) schränkt unsere Ressourcen ein. Ein schönes Beispiel kennen die fernöstlichen Philosophen, die die „höchste Stufe des Meisters“ als die Fähigkeit definieren, von seinem Schüler zu lernen.
  • In unserem westlichen Verständnis eines „Facilitators“ ist es die Fähigkeit, Innovation durch den Wechsel der Perspektive, durch das Reflektieren der Kundenfragen und -bedürfnisse zu ziehen – und allen Beteiligten den achtsamen und wertschätzenden Status der Freude an neuen Erkenntnissen zuzuweisen.Das Ringen um den Erhalt von Wissen und dessen Transformation in zukünftige Herausforderungen, den Möglichkeiten, dieses einer breiten Allgemeinheit zum Nutzen der Gesellschaft, der Sozialwirtschaft und der Umwelt zu kommen zu lassen vervielfacht unsere Kräfte.
  • VERTRAUEN ist der Schlüssel – zu und an uns und unsere eigenen, reflektieren, erprobten Haltungen und Fähigkeiten und zu dem Willen der Menschen, sich dem Guten anzuschließen.
  • Achtsamkeit gegenüber den Bedarfen und Positionen unserer Mitmenschen und die Fähigkeit, sich auf ein unwägbares Zukünftiges einzuschwingen.

Wir haben gelernt, dass a priori nichts gut und nichts schlecht, nicht richtig oder falsch ist, sondern von der Situation, den Visionen und der Ausrichtung abhängt – unabhängig unserer Bindung an soziale, ökonomische oder politische Vorgaben….

Bleiben wir neugierig!
Bewegen wir uns entlang den Wegweisern eines Penta-Lemmas zwischen 

  • dem Gewohnten, Vertrauten, Komfortablen dem Neuen, der Alternative, dem Weg vom Bisherigen
  • dem „sowohl als auch“ – also dem Zusammenspiel (der Integration) von beiden gegensätzlichen Polen,
  • dem „Keins von Beiden“ als der der Überprüfung bisheriger Überlegungen, dem Suchen nach dem Übersehenen.
  • Dann erst – und mit Freude – eröffnet sich die fünfte Position als das „ganz Neue“

(Format aus der Systemische Strukturaufstellung nach Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer, @Syst)

So viele Chancen – so viele Möglichkeiten! So eine wunderbare, große Auswahl, die uns erschließt, wenn wir unserem inneren Wissen folgen, auch dem Nichtgewählten eine neue Betrachtung geben.

Gehen wir es an und bleiben wir aufmerksam!

Wir sind neugierig auf Ihre Kommentare und eine lebhafte Diskussion und natürlich für Sie (auf allen Kanälen und mit vielen anderen methodischen Ansätzen, die wir als Sicherheit im Wandel anbieten) da!

Eure

Barbara Schütze

19 Nov 2020
Post-Corona or in the middle of it? - Toccaverde | your development in business

I care that you care

Ich bin ein bekennender Laie. Nicht einmal ein “Amateur” (aus dem Lateinischen abgeleitet für “Liebhaber”) – was Epidemologie oder Virologie betrifft. Und Sie?

Wie gehen Sie mit all dem Nicht-Wissen um?

Aggressiv und angsterfüllt – Marshall B Rosenberg würde dies emphatisch auf den Wunsch nach Sicherheit, nach Verstanden-werden, nach vielem Nicht-Erfülltem zurück führen wollen.

Selbstsüchtig und egomanisch – wenn es schon kein anderer auf Sie achtet oder weil Sie sich nicht zu den Gefährdeten zählen, weil Sie für andere arbeiten müssen und weil es generell allen anderen so viel besser geht als Ihnen?

Oder reflektiert mitfühlend und sorgfältig (selbst)sorgend?

Einen Text zur Haltung habe ich bei Nora Batson gefunden und danke meinem Lehrer und Freund Matthias Varga von Kibed für das Vermitteln:

„I don’t care if that mask you wear is really going to keep me from getting the virus. I care that you care. The wearing, and not wearing of protective bandanas, gloves, or whatever… is a message. You know that. I know that. What sort of a world is it that day to day life takes place within?

But no. Normal is beckoning. Normal is urgent. Normal is the survival of billions of people. Normal is a reboot of the inter-systemic death machine that got us here in the first place.

Normal is a double bind. Go back to normal and we all end up in more global catastrophes, but if we do not go back to normal, it is a global catastrophe. And to say this in writing… is to trigger a thousand blades of snickersnack comments to slice the writer into coleslaw.

“That things ‘just go on’ is the catastrophe.” — Walter Benjamin

This is the dystopia. Its counterpart is the vitality of caring and tending to each relationship in each moment. In the supermarket, in the living room, in the social media space.

It is also a small hint of a path.

It is not what is said, or unsaid, but the relationships in which the saying is taking place that give the meaning.“

From: Nora Bateson „My Health Is Not My Own“

Entscheiden wir uns. Jetzt. Und erinnern Sie: wir gestalten.

In jedem Fall sind wir in der Toccaverde für Sie da. We care!
Rufen Sie gerne an (+43 664 232 11 32) oder schreiben Sie uns toccaverde.eu@toccaverde.com

19 Nov 2020
Post New Work! New Work?

New Work! New Work?

Jetzt ist Zeit für kreativen Optimismus, für visionäres Mitgestalten!

Viele schöne Coaching und Strategie-Gespräche durfte ich während der letzten Woche führen.

Und jetzt?

Ich bin begeistert über den Spirit derjenigen, die es verstanden, für eine gemeinsame Sache über sich hinaus zu wachsen, ihre Ängste zu besiegen, für andere unter schwierigen Bedingungen da zu sein.

Sie sind die Helden der neuen VUCA Welt.

Sie behalten Haltung, wenn es um V(erletzlichkeit) U(nvorhersehbarkeit) C(omplexität) und A(mbiguität – Mehrdeutigkeit) in unserer gegenwärtigen, „neuen“ Welt von Miteinander, Familie, Ethik, Werten, Business geht.

IKurz war ich entsetzt über Selbstdarsteller, die aus Selbstverständlichem eine PR-Show machen, um vermeintlich den „Brand“ des Unternehmens zu steigern. Ganz ehrlich: das geht daneben, denn es ist „very old fashion“! Wir sind kritischer geworden und agressiver, klarer in unserer Wahrnehmung.

Bei der Enttäuschung will ich nicht zu lange verweilen. Denn jetzt ist es Zeit, das allmähliche Hochfahren unseres „eingefrorenen“ Alltags nicht nur zuzulassen, sondern auch zu begleiten. Denn die Aussagen der Soziologen, Epidemologen, Ethiker, Mathematiker und Ökonomen u.v.a.m. gleichen sich in der Annahme, dass wir noch eine Weile die Auswirkungen der Covid19 spüren werden.

Was also bleibt vom Schönen? Zeigen wir den Profilierungs-Neurotikern unser freundlichstes Lächeln und gehen weiter zu Wesentlichem. Was haben wir gelernt?

Klare Kommunikation und ein Miteinander auch im Remote-Zustand sind das A und O des Erfolges:

Dazu gehört ein strukturierter Zugang zu den Menschen, die wir mit unseren Aussagen ansprechen und bewegen wollen und eine Sprache, die diesen Menschen in der augenblicklichen Situation eine Leitlinie für die nächsten Jahre geben kann.

Verabschieden wir uns von alten Strukturen und Organisationen – leben wir VUCA-Haltungen:

Die Pandemie erzeugte ein Paradoxon, nämlich verordnete Raumfreiheit – „spatial distancing“. Wie flexibel, wie produktiv und wie sicher gestaltet sich Zusammenarbeit in und außerhalb von Büros. Alle diese Überlegungen führen unweigerlich zu anderem, reflektiertem Führungshaltungen, zur Minderung von Kontrolle und Hierarchie und zu notwendigem Vertrauensvorschuss und klaren Zielvorgaben.

Werden wir zukünftig uns und unsere Arbeit neu organisieren?

Vorlagen haben es seit den 2008-Crashes von den Militärs bis in die Managementliteratur geschafft. Nun – ähnlich der Akzeptanz digitaler Strukturen – werden Führungskräfte auf Fähigkeiten zurück geworfen, in einer Welt der Volatilität, Unsicherheit, Komplexität and Mehrdeutigkeit (VUCA) hin geprüft.

Rasche Entscheidungen, die Verarbeitung von ungeheuren Datenmengen, das Annehmen neue technologischer Möglichkeiten und angepasste oder ganz neue Ziele werden über den Erfolg entscheiden:

Lernen wir rasch, welche Aufgaben sehr viel effizienter in der Ruhe eines Home Office gelöst wurden. Wie werden jene, die eben nicht im Büro sind, in das Projekt, in die Aufgabe eingebunden? Werden alle vormaligen Mitarbeiter in diesen neuen Vorgang miteingebunden, haben alle das notwendige Knowhow erwerben können, flexibel und ohne strikte Arbeitsanweisung in Selbstverantwortung Aufgaben zu lösen?

Gibt uns Führen in VUCA Zeiten einen Leitfaden?

Versuchen wir es:

  1. Wechseln wir unsere Denkmuster, unsere Perspektiven
  2. Beschleunigen wir unsere Veränderung, klammern wir uns nicht an die „schöne alte Welt“ sondern akzeptieren wir die Disruption, eine neue Geschwindigkeit des Denken, Entscheidens und Umsetzens, lernen wir zu Scheitern und dies als einen Meilenstein des alternativen Lernens zu sehen, freuen wir uns über die Unterstützung der „Digital Generation“.
  3. Vorwärts und anders: Schaffen wir den (vielleicht auch kleinen) Unterschied. Geben wir den vielleicht Bewährten eine neue Perspektive (gerne werde ich zum Perspektivenwechsel demnächst schreiben).
  • Verabschieden wir uns von „altmodischer“ Kommunikation. Schauen wir uns ab, wie wer mit welchem Erfolg kommunizierte. Wer „remote Führen“ tatsächlich beherrschte.

Mit Freude berichte ich über „heimliche“ Heros, die in der Krise überraschend starke Performances zeigten, das eigene Ego zurück stellten und an der Herausforderung arbeiteten.

Sie verzichten auf Schönwetter- und Personality-Aussagen und öffneten sich hin zu den Fähigkeiten und Bedürfnissen der „Zielgruppe“: Fakten statt Fake!

Die Zukunft der Kommunikation, des Dialoges liegt im Nutzen des Gesagten/Gehörten. Und auch darin, sich im Dialog von Anderen neue Perspektiven zu holen und eigene Standpunkte zu entwickeln oder neu zu entwerfen.

Geben wir uns gemeinsam eine neue Vision, Werte, die über Worte hinaus gehen und die Beteiligten begeistern. 

Eine Vielzahl von wissenschaftlich fundierten Arbeiten zu Sozialogischen und Psychologischen Themen haben ausgehend von zB Gregory Batson, Virgina Satir und Milton Erickson, Steve de Shazer, Inso Kim Berg, Robert Dilts, Matthias Varga von Kibed, Insa Sparrer und vielen anderen an Methoden des „Future Perfect“ gearbeitet, der meditativen Visualisierung einer lebenswerten Zukunft, aus der rückblickend Prozessschritt, Haltungen und Ressourcen abzuleiten sind. Dies in einer komplexen, ambigen Zeit.

Wir erschaffen unsere neue Welt.  Beginnen wir heute!

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir! Ich freue mich über Ihr digitales und analoges Feedback. Wir sind Ihr Gesprächspartner!

Ihre Barbara Schütze

Autor: Dr. Barbara Schütze ist ausgebildete Krisenmanagerin, erfahrene Executive Coach und Beraterin für Menschen und Organisationen in Entwicklung sowie gerichtlich beeidete Sachverständige

Das gesamte Toccaverde Team an Coaches und Berater erreichen Sie einfach unter  toccaverde.eu@toccaverde.com

19 Nov 2020
Please do not read … if you want to avoid more of the same ;-)

Lesen Sie bitte nicht weiter… …wenn Sie mehr vom Selben vermeiden wollen.

 Die Blogs und Artikel sind voll davon. Jetzt sollten wir einmal nicht mehr über Krisenbewältigungs-Strategien sprechen. Was also statt dessen? Ein “Paradigmenwechsel” zeichnet sich ab. Werte verschieben sich – wir sind “für” einander statt “gegen” alles. Wird es so bleiben? Was können wir tun?

Angemessen für den Augenblick: Schritt für Schritt – denn das Leben ist ein Tanz!

In vielen Distant-Coachings, remote Strategie-Moderationen und Distant-Teachings analysierte das Toccaverde Team den aktuellen Status. Nicht unwichtig scheint mir die Tatsache, dass viele unserer Gesprächspartner für Unternehmen arbeiten, die infrastrukturelle Sicherheit gewährleisten, Energie in materieller und immaterieller Form vernetzen und verfügbar machen.

3 wesentliche Themenschwerpunkte fügen sich zu neuen Lösungen.

Skepsis betreffend den Einsatz digitaler Tools war selten dabei, vielmehr ging es um den Aufbau „neuer“ Sicherheiten, mit sich und den anvertrauten Menschen und dann auch für das Unternehmen (die „Marke“) umzugehen.

Erfahrungen aus dem menschlichen Zusammenhalt mitnehmen

Ganz im Sinne syntaktischer Beratungsarbeit und unserer Intention als Coaches fragten wir nach den positiven Erfahrungen aus dem Umgang mit der Krise.

Spontan berichteten alle unsere Gesprächspartner vom neuerlichen Gewinn an Vertrauen in die Fähigkeiten und aktiven Haltungen ihrer Mitarbeiter, ihrer Teams. Welch schöne Erkenntnis und welch schöne neue Herausforderung, diesen Teamspirit, diesen Zusammenhalt in die Zukunft mitzunehmen! Und ja, das – Zusammenhalt und Identifikation – hat auch etwas mit dem gesunden Überleben des Unternehmens selbst zu tun.

Vielleicht entgegnen Sie jetzt, dass mit der Auflösung des Covid19-Viruses sich auch der Zusammenhalt „bröckeln“ würde? Ich bin unverbesserlich optimistisch. Nachdem wir viele viele Jahre Gruppen, Teams und Organisationen als Teile, die sich u.a. gegen andere Formationen definierten, verstehen wollten, geschieht heute das Gegenteil: Wir formieren uns zunehmend für eine Sache: für das eigene Durchkommen, unser Miteinander, unser wirtschaftliches und kulturelles Dach, „unser“ Unternehmen. Denken Sie nur an die Politik, die statt sich von parteipolitischen Überlegungen lenken zu lassen, sich nun (mehr oder weniger gekonnt und leider nicht überall) Entscheidungen und Maßnahmen für Menschen zugewandt hat.

Der Paradigmenwechsel zeichnete sich in der Gesellschaft schon früher ab, nun aber scheint das „für“ statt „gegen“ in vieler Menschen Bewusstsein angekommen zu sein. Wird es bleiben?

Wie können Sie, wir alle dafür sorgen, dass es verweilt?
Prüfen Sie Ihre eigene Haltung: In Erinnerung ist mir ein Satz Matthias Varga von Kibed: „Lade dir die Haltung zu dir nach Hause ein wie eine gute Freundin, bewirte sie so gut, dass sie vergisst, Gast zu sein und bleiben mag!“
Und bitte keine Bedenken: Wer seinen eigenen, reflektierten Weg geht, dem folgen die Anderen. Das ist anstrengende Arbeit, die unser als Menschen ausmacht. Und die in ihrer Summe auch die Werte und damit den Wert des Unternehmens ausmacht.

Fähigkeiten und Haltungen für agiles Steuern im Nebel ausbauen

Puh, wie oft sind Sie mit Ihrem besten Wollen geradewegs an den Intentionen und Zielen der Peers vorbei geschrammt? In den vergangenen Wochen sicher weniger als zuvor. Sorge und Angst um die Aufrechterhaltung, Bereitstellung von Nötigstem mit reduzierten Ressourcen fördert die Zusammenarbeit – sogar mit jenen, die wir „eigentlich“ gar nicht leiden mochten, sogar ablehnten.

Die Erkenntnis daraus: Unsere Emotionen und Verpflichtungen haben uns auf das Tun des Wesentlichen reduziert und lassen Raum, Fähigkeiten und Wollen der Einzelnen zu würdigen (und manchmal vielleicht auch das Gegenteil schmerzhaft aufzudecken).

Was also? Oder besser Wie also?

Fähigkeiten, eine gemeinsame Ausrichtung für unterschiedlichste Zukünfte verstehen zu wollen und immer besser zu verstehen, ist ein erster Schritt. Das „Vergemeinschaften“, also Zusammentragen unterschiedlichster Perspektiven und respektvolle Austauschen, der nächste. Der aktive, operative, erste Schritt ergibt sich aus dem neuen Bild.

Die Haltung dazu ist so einfach wie so herausfordernd: Offenheit ist gefragt. Und die Erkenntnis, dass wir komplexe Herausforderungen nur gemeinsam lösen können, oder noch besser, komplexe Aufgaben gemeinsam oft in ganz neue Richtungen drehen.

Aus meiner Haltung als Coach ein Hinweis:

Nichts ist richtig und nichts ist falsch – alles ist angemessen für den Augenblick.

Stellen wir gerade jetzt nicht alles in Frage. Dafür ist später noch Zeit – erwarten Sie bitte dazu einen weiteren Blog aus der Toccaverde-Werkstatt. Ein kleiner Hinweis: Tools für einen systemischen Arbeitsansatz sind bei unserem Toccaverde-Team erhältlich 😉

Reden wir miteinander statt News zu schicken!

Sicher haben Sie den Schlüssel zu allen bestehenden und zukünftigen Erfolgen schon erkannt. Er ist ganz einfach: reden wir miteinander – hören wir angemessen zu, sprechen wir verständlich und vergewissern wir uns, dass wir verstanden wurden. Schon wieder anstrengende Arbeit ;-).

Die Erkenntnis dieser „einfachen“ Übung und das wiederholte (Er-) Klären eigener Aussagen führt fast immer zu eigenen neuen Perspektiven und Verbesserungen. Mit einem gemeinsamen Wissens- und Wollens-Stand wird es gelingen, auch nach der Zeit des „Eises“ die Bäche wieder zum Rinnen und die „Wirtschaft“ zum Brummen zu bringen.

Angemessen für den Augenblick: Schritt für Schritt – denn das Leben ist ein Tanz!

Was bewegt Sie? Welche Fragen, Sorgen beschäftigen Sie im Augenblick? Reden wir miteinander: schreiben Sie mir oder rufen Sie an – die Profis der Toccaverde sind für Sie da! 

19 Nov 2020
Post After the storm

Nach dem Sturm…

Reflexionen für nach dem Sturm

Es ist was es ist. Fakt. Die ersten Tage nach der Disruption, genannt Pandemie, sind überstanden. Erste wesentliche Maßnahmen eingeleitet, Krisenkommunikation betrieben, Ängste und daraus resultierende Aggressionen abgefangen, und jetzt?

Haben wir aus dem emotionalen, ökonomischen und organisatorischen Crash gelernt?

Haben wir die Menschen erkannt, die über sich hinausgewachsen, eigene Ängste überwunden, die kraftvoll und sensibel zugleich Verantwortung genommen haben für sich und andere?

Haben wir gelernt, trotz realer Distanz emotional nahe zu bleiben, gelernt, dass es weitergeht – auch wen wir nicht unbedingt wissen, wie es weitergeht? Und wohin?

Führen in der Unsicherheit

..ist mehr eine Frage der Haltung als das Beherrschen von Technologien. Die sind ohnedies bereits in unserem Alltag eingetroffen. Der Umgang mit Unwägbarkeiten in allen Lebens- und Arbeitsbereichen braucht noch etwas Übung – vor allem dort, wo Arbeit und Privates auch für Führungskräfte bisher eine wohlig kontrollierbare Gewohnheit waren.

Wie jetzt?! Bisherige Erfahrungen sollen uns beruhigen und erinnern, dass nach dem Krisenmodus wieder Alltag einkehrt, die Infektionen abklingen und wir die Tage der Starre, des dann hektischen Agierens, Stabilisierens, Re-Strukturierens wieder vergessen werden. Irgendwann. Wird es diesmal auch so sein? Ich glaube nicht. Wir sind angehalten zu lernen, zu reflektieren, und auf ganz und gar Neues einzustellen. Schnell. Zu tief sitzen diesmal die Erfahrungen.

Es betrifft nicht Einzelne von uns, sondern uns alle. Ich durfte während der vergangenen Tage viele gute Gespräche mit meinen Kunden führen und durch die erste Phase von Veränderung begleiten.

Das Krisenmanagement.

Luft holen, anvertraute Mitarbeiter mit all deren Ängsten und Widerständen abholen, Vertrauen in das gemeinsame Bewältigen der Situation vermitteln. Arbeit strukturieren, Arbeit von zuhause, in teilweise leeren Büros und in begegnungsstarken Zonen neu ausrichten, Schutzmechanismen für alle in Gang setzen, Regeln vorgeben, und immer wieder Haltung zeigen.

Was Wichtiges gibt es zu bedenken, hygienisch, rechtlich, vertraglich, sozial, und immer wieder klar zu kommunizieren? Wie kann Logistik und Kommunikation anders als bisher organisiert werden, wie anders miteinander ausgetauscht, wie zu gemeinsamen Handeln gefunden werden?

Wer hat in diesen Tag Leadership gezeigt? Hat den Mitarbeitern Kraft im Nichtwissen und Mitgefühl für deren Ausnahmesituationen vermittelt? Wer hat zugehört, hat Möglichkeiten und Initiativen dankbar angenommen? Wer ist emotional (halbwegs) stabil geblieben?

Das Management der Gewöhnung: Boden für das Jetzt und Saat für das Morgen.

Der Ausnahmezustand wird tägliche Routine. Es gilt nun nicht nachzulassen, zu beobachten, zu reflektieren, zu lernen und vor allem zu führen. Dürfen sich Mitarbeiter an den Status gewöhnen, haben sie sich abgefunden mit dem neuen Rhythmus, mit äußerer Immobilität, inneren Sorgen, dem veränderten Tagesablauf, mit Restriktionen. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich neu auszurichten?

Ja, genau. Aber wohin führen und wie? Spannende, hoch reflektierte Gespräche mit meinen „Kunden“, meiner kleinen, verschworenen Gemeinschaft, schaffen den Boden für das Jetzt und die Saat für das Morgen.

Trotz räumlicher Trennung – für uns in der Toccaverde mit internationalen Aufträgen und täglicher „remote work“ gebräuchlich effizient – rücken wir uns näher. Virtuos werden Skype-Konferenzen gemanagt, Regeln aufgestellt, Ergebnisse dokumentiert.

Jetzt formen sich die Schicksalsgemeinschaften, die später zu neuartigen Teams werde – und das über Erfahrungen hinaus, die IT-Worker bereits heute vorweisen. Jetzt ergeben sich natürliche gemeinsame Aufgaben, Ausrichtungen und jene Effekte, für die man früher gemeinsame Heurigentouren (für Nicht-Wiener: after work parties) und Klettergarten bemühen musste.

Jetzt keimen erste Reflexionen ohne Nostalgie – dafür sind wir viel zu sehr mit dem Jetzt beschäftigt. Die neuen Behelfs-Routinen zeigen die Qualitäten der Einzelnen. Die neue Form der Kommunikation und Dokumentation gibt uns eine neue Sicherheit aus dem Gefühl, noch immer steuern zu können. Welche Erfahrungen betreffend den eigenen Führungsstil, die Zusammensetzung und Qualitäten der anvertrauten Mitarbeiter können wir daraus ziehen, wie für die Zukunft nutzen? Spannende Erkenntnisse über adaptiertes Führungsverhalten im remote Zustand springen in ein neues Selbstverständnis für Wichtiges, Prioritäten, Sinnloses, Sinnvolles, in neue Bedarfe.

Das Management des zukünftig Neuen: Freundschaft schließen mit der Gewissheit des Nichtwissens

Was gilt noch in Zukunft, die uns die – meist selbsternannten – Experten über alle Kanäle wissen lassen? Worauf können wir uns verlassen, worauf nicht? Systemisch orientierte Führungskräfte richten sich bereits heute in der Ungewissheit des Morgens ein.

Ein wesentlicher Haltungswechsel greift auch bei linear prozessorientierten Managern:

  • Kontrolle und Mikromanagement sind für selbst rosigste Aussichten unbrauchbare Instrumente. Das Eingeständnis von partiellem Nichtwissen macht offen für neue, notwendige Ausrichtungen.
  • Vertrauen ist angesagt – Vertrauen in sich selbst und in das Wissen und die Potentiale der anderen.
  • Eine neue klare Kommunikation hilft, gemeinsames Verständnis Unternehmensziele, für den Einsatz neuer Führungstechniken und Technologien zu schaffen
  • Milestones weichen einer gemeinsamen Vision eines erstrebenswerten Ergebnisses…

 

Wir in der Toccaverde erfahren vor allem in unseren remote Workshops bereits heute, wie beruhigend es sein kann, trotz täglichem Management der Ausnahmesituation in eine kleine Auszeit zu gehen und in die Zukunft zu denken: ein Licht am Ende des Tunnels brauchen wir alle.

Ein Ausblick gibt zumindest Gewissheit, dass es auch nach Disruptionen weiter geht. Die Zukunft beginnt im Augenblick. Eigentlich doch alles beim Alten? Oder? Schreiben Sie uns Ihre Gedanken dazu. Und wenn Sie mögen, wir sind für Sie im remote Coaching oder Moderation von Meetings und Workshops da: info@toccaverde.com oder barbara.schutze@toccaverde.com

Auf bald also, Ihre Barbara Schütze

14 Okt 2020
How to start our blog? and what is new?

How to start our blog? and what is new?

Nach sieben Jahren Toccaverde und erfolgreicher Expansion ist es Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Welche Bedeutung hat Herausforderung für uns? Neue Länder, neue Kulturen?
Kaum. Unsere Haltung als Eigentümer mit multikulturellen Wurzeln spricht für sich.
Menschen? Begegnungen auf Augenhöhe sind unsere Passion, Neue Themen?
Ja. Genau. Weiterentwicklung mit Augenmaß. Darüber wollen wir reden. Mit Ihnen und euch und allen jenen, die mit uns Verbesserungen und Reflexion suchen. Das sind wir

Michel stellt diesmal die Fragen und Barbara reflektiert.
Vielleicht macht es Euch Freude, mit uns mitzureisen. Willkommen.

Michel: Toccaverde ist nun schon einige Jahre mit Erfolg tätig. Was hat sich seitdem für dich auffällig geändert?

Barbara: Auffällig hoch geblieben ist die Notwendigkeit, neue Situationen zu analysieren und eine solide Lösung zu finden. Neu ist selbst für mich der Grad von Unsicherheit von so Vielen zu so vielen Themen. Alte Regeln fallen, alte gewohnte Abläufe scheinen von einem zum anderen Moment ohne Gültigkeit, Überblick und das Gefühl von Kontrolle kommen abhanden.

Michel: Diese Situation ist uns doch nicht neu. Was macht den Unterschied aus?

Barbara: Der Unterschied liegt in der Qualität von Zeit und Ergebnis. Der Unterschied liegt in einem von unseren Gesprächspartnern oft wahrgenommenen Anspruch, allem sofort gerecht werden zu müssen, im Wunsch, Kontrolle behalten zu müssen, wenn die eigene Positionen gesichert sein will.

Michel: wie gehst du in deinen Gesprächen als Coach, als Berater vor? Was ist dein Angebot für eine Lösung?

Barbara: Meine Einladung an meine Gesprächspartner ist es, weniger an Perfektion und an der einzigen Lösung zu arbeiten, sondern an der eigenen Wahrnehmung von „Lösungs-Gelassenheit“. Das ist nicht zu verwechseln mit Wurstigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber der Aufgabe und Situation. Ich meine damit einen reflektierten Umgang mit eigenen Ressourcen, Selbstbewusstsein und Neugier. Sich auf Neues einzulassen, auf die Kraft einer angemessenen Lösung für den Augenblick zu vertrauen und agil von einem zum nächsten Meilenstein, Ziel und Herausforderung zu gehen. Sorgfältig und offen.

Michel: Wie wird Mensch „Lösungs-gelassener“?

Barbara: Dafür gibt es kein Rezept, ich schätze den sehr individuellen Zugang zu Lösungen. Werkzeuge und Knowhow überholen sich sehr schnell, passen sich den rasanten Entwicklungen und den Fähigkeiten der Menschen an.

Vielleicht jedoch gibt es eine allgemein gültige Antwort: Ich öffne einen Rahmen von Respekt, in dem jeder Selbstrespekt für sich finden kann. Das führt erfahrungsgemäß zu neuen, überraschenden Lösungen, wie immer diese sich dann anbieten.

Michel: Spannend. Danke. Nächstes Mal stellst du die Fragen.

Wir sind Partner in der Toccaverde, Barbara Schütze und Michel Verhagen.

Barbara, langjährig erfolgreicher strategischer Coach und Organisationentwicklerin, Feuerwehr in schwierigen und sensiblen Projekten und Situationen. Arbeitsschwerpunkte sind Europa, Nordafrika und Asien.

Michel ist ein erfahrener Manager, CSO für EMEA und Brasilien in einem namhaften globalen Unternehmen und leidenschaftlicher Stratege und Umsetzer von Sales-Projekten. Er liebt es, neue Märkte zwischen Asien, Europa und den beiden Amerikas auf- und auszubauen.

Beide verbindet die Neugier und Offenheit, ein komplexes System von Leistungen anzubieten, einen One-stop-Shop für Effizienz durch wertschätzende Aufmerksamkeit. Dieser umfasst Leistungen vom Aufbau und der Entwicklung von Menschen bis hin zu deren Einsatz in neuen Märkten mit neuen und innovativen Produkten.

Toccaverde`s Team arbeitet dort, wo die Veränderungen geschehen.