Post-Corona oder noch mittendrin?

Post-Corona oder noch mittendrin?

Post-Corona oder noch mittendrin?

Worüber denken und was gestalten?

Zugegeben: mir fehlt die ungeteilte Aufmerksamkeit, der Fokus, den die Quarantäne – und nicht nur das Homeoffice – uns erlaubte. Was für viele Anstrengung bedeutete, die neue digitale Kommunikation, die Konzentration auf den Gesprächspartner am Bildschirm, die Disziplin der Gesprächsführung, die Ruhe des Gedanken-entwickeln-lassen: all das ist reduziert und der Fokus „zerstreut“.

Stattdessen: Erwartbare und unerwartete (teils) emotionale Ausbrüche von Menschen, denen ich solches nie zugeschrieben hätte: Kampfansagen für den Erhalt von imaginären Freiräumen, Übertreten von Roten Linien und Kontrollansprüche als letzte Bastion und Demonstration vermeintlicher Macht. Die Rückkehr zur Normalität ist ungleich anspruchsvoller als der Rückzug ins „moderne Biedermeier“ – zumindest für die Privilegierten, die sich zurückziehen konnten.

Was für eine spannende Erfahrung, auch für mich, mich mit reflektiertem Gehörten in Beziehung zu setzen, meinen Hausverstand zu behalten und dann die wesentlichen Erkenntnisse aus zu sortieren.

 Zwei Erkenntnisse und nach sich ziehende Fragen begleiten mit seit einem digitalen Treffen mit Kollegen:

  • Wie reflektierten und wertschätzenden Widerstand gegen Beharrungsvermögen und Bewahrern leisten? Wie gleichzeitig Zukünfte entwickeln, die das wunderbare Wissen und Fähigkeiten der Vergangenheit integrieren? Wir wissen heute die Leistungen der Vorfahren, sei es in Architektur, Musik, Literatur zu schätzen und zu nutzen, eben und gerade weil wir uns selbst weiter entwickelten. Und eben auch in einem neuen Gewand!
  • Wie Zukunftsmodelle denken, auf Möglichkeiten fokussieren: „Energy flows where attention goes“. Wie schaffen wir die ambigue Herausforderung, die uns anvertrauten Menschen hin zu selbstständigem Denken und Handeln und dem Handhaben und Akzeptieren von multilevel Rahmenbedingungen zu führen?

Meine Vermutung aus vielen Gesprächen und Reflexionen der Vergangenheit:

  • Ein „Kampf“ um den Erhalt von Strukturen und alten Machtverhältnissen (zB zwischen Lehrenden und Lernenden) schränkt unsere Ressourcen ein. Ein schönes Beispiel kennen die fernöstlichen Philosophen, die die „höchste Stufe des Meisters“ als die Fähigkeit definieren, von seinem Schüler zu lernen.
  • In unserem westlichen Verständnis eines „Facilitators“ ist es die Fähigkeit, Innovation durch den Wechsel der Perspektive, durch das Reflektieren der Kundenfragen und -bedürfnisse zu ziehen – und allen Beteiligten den achtsamen und wertschätzenden Status der Freude an neuen Erkenntnissen zuzuweisen.Das Ringen um den Erhalt von Wissen und dessen Transformation in zukünftige Herausforderungen, den Möglichkeiten, dieses einer breiten Allgemeinheit zum Nutzen der Gesellschaft, der Sozialwirtschaft und der Umwelt zu kommen zu lassen vervielfacht unsere Kräfte.
  • VERTRAUEN ist der Schlüssel – zu und an uns und unsere eigenen, reflektieren, erprobten Haltungen und Fähigkeiten und zu dem Willen der Menschen, sich dem Guten anzuschließen.
  • Achtsamkeit gegenüber den Bedarfen und Positionen unserer Mitmenschen und die Fähigkeit, sich auf ein unwägbares Zukünftiges einzuschwingen.

Wir haben gelernt, dass a priori nichts gut und nichts schlecht, nicht richtig oder falsch ist, sondern von der Situation, den Visionen und der Ausrichtung abhängt – unabhängig unserer Bindung an soziale, ökonomische oder politische Vorgaben….

Bleiben wir neugierig!
Bewegen wir uns entlang den Wegweisern eines Penta-Lemmas zwischen 

  • dem Gewohnten, Vertrauten, Komfortablen dem Neuen, der Alternative, dem Weg vom Bisherigen
  • dem „sowohl als auch“ – also dem Zusammenspiel (der Integration) von beiden gegensätzlichen Polen,
  • dem „Keins von Beiden“ als der der Überprüfung bisheriger Überlegungen, dem Suchen nach dem Übersehenen.
  • Dann erst – und mit Freude – eröffnet sich die fünfte Position als das „ganz Neue“

(Format aus der Systemische Strukturaufstellung nach Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer, @Syst)

So viele Chancen – so viele Möglichkeiten! So eine wunderbare, große Auswahl, die uns erschließt, wenn wir unserem inneren Wissen folgen, auch dem Nichtgewählten eine neue Betrachtung geben.

Gehen wir es an und bleiben wir aufmerksam!

Wir sind neugierig auf Ihre Kommentare und eine lebhafte Diskussion und natürlich für Sie (auf allen Kanälen und mit vielen anderen methodischen Ansätzen, die wir als Sicherheit im Wandel anbieten) da!

Eure

Barbara Schütze